Merkur.com AG

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Gauselmann Gruppe
Branche Elektronikherstellung und Vertrieb, Spielautomatenherstellung und Vertrieb
Hauptsitz Espelkamp
Lobbybüro Deutschland
Lobbybüro EU
Webadresse merkur.group


Die Gauselmann AG, Holdinggesellschaft zur Bereitstellung zentraler Dienstleistungen für die verschiedenen Unternehmen der Gauselmann Gruppe, ist zum 1. Januar 2024 in Merkur.com AG umbenannt worden.[1] Diese bleibt weiterhin im Besitz der Gauselmann-Familienstiftung.[2]

Die Merkur Group agiert international, ist familiengeführt und gleichzeitig Hersteller, Entwickler und Vertreiber von Unterhaltungsspielgeräten und Geldmanagementsystemen, sowie Online-Casino-Produkten. Markenzeichen der Merkur Group ist die lachende Merkur-Sonne. LobbyControl nominierte Gauselmann für die Lobbykratie-Medaille 2011 für ihre Methode, Parteien und Politikern Spenden zukommen zu lassen, ohne in den Rechenschaftsberichten der Parteien aufzutauchen.[3][4]

Die Glücksspielbranche agiert traditionell im Grenzbereich der Legalität.[5]

Historischer Hintergrund

1957 legte Paul Gauselmann mit dem Entschluss, selbstständig Musikautomaten aufzustellen, den Grundstein für die Gauselmann-Gruppe. 1974 eröffnete Gauselmann die erste Merkur-Spielothek in Delmenhorst. 1977 entwickelte das Unternehmen mit dem Merkur B das erste eigene Geld-Gewinn-Spiel-Gerät und ging damit an den Markt. 1980 wurde die Gauselmann AG schließlich als Holding mit „zentralen Dienstleistungen für viele in der Zwischenzeit entstandenen Unternehmen gegründet“.

Mit der Spielverordnungsreform 2006 wurde das Glücksspiel in Deutschland liberalisiert. Der minimale Zeitabstand zwischen zwei Spielen wurde von zwölf Sekunden auf fünf Sekunden reduziert.[6] Die Zeitregel und dass der Einsatz pro Spiel 0,20 Euro nicht überschreiten darf, umgingen die Anbieter fortan mit dem sogenannten Punktspiel.[7] Der Umbuchungsprozess von Geld in Punkten erfolgt seitdem in 20 Cent Schritten, alle fünf Sekunden. Zeit- und Einsatzbegrenzung berühren das eigentliche Spiel nicht.[8] Mit der Liberalisierung der Spielverordnung erhöhte sich die Anzahl der aufgestellten Spielautomaten in Deutschland von 183.000 im Jahr 2005, auf 242.500 im Jahr 2011.[9]

2006 urteilte das Bundesverfassungsgericht mit Blick auf die staatlichen Sportwetten, über die Unzulässigkeit des staatlichen Glücksspielmonopols, da der Staat durch die Bewerbung seines Glücksspielangebots seinem Suchtpräventionsauftrag nicht nachgekommen sei.[10] Dieser Argumentation schloss sich 2010 auch der Europäische Gerichtshof an.[11] Die Urteile führten zur Neuverhandlung des Glücksspielstaatsvertrags durch die Länder.

Schleswig-Holstein

Da das Online-Glücksspiel illegal bleiben sollte, stimmte Schleswig-Holstein unter dem Kabinett Carstensen II als einziges Bundesland dem neuen GlüStV nicht zu.[12] Stattdessen liberalisierte das Bundesland den Glücksspielmarkt im September 2011 durch das „Gesetz zur Neuordnung des Glücksspiels“. Das Gesetz wurde dem Landesinnenministerium von der Kanzlei Wirtschaftsrat Recht[13] „unaufgefordert zur Verfügung gestellt“[14].

Damit erlaubte Schleswig-Holstein die Lizenzvergabe für Online-Casinos und Sportwettenanbieter. Zwar galt das Gesetz nur in Schleswig-Holstein, Werbung wurde aber bundesweit ausgestrahlt.[15] Die Liberalisierung wurde von Kontroversen um die Nähe von Landtagspolitikern zur Glücksspielbranche begleitet.

  • Hans-Jörn Arp (stellv. Vorsitzender der CDU-Fraktion // stellv. Vorsitzender Wirtschaftsausschuss // Beauftragter der Landesregierung für den Mittelstand // u.a.) nahm 2010 auf Kosten der Branche am World Gambling Briefing auf Malta Teil[16]

Folgende Politiker nahmen auf Kosten der Branche an einer Glücksspiel-Fachkonferenz im Jahr 2011 in einem Sylter Fünf-Sterne-Hotel teil:[17][18]

  • Hans-Jörn Arp
  • Christian von Boetticher (Landesvorsitzender CDU Schleswig-Holstein // Landesvorstand Wirtschaftsrat der CDU)
  • Wolfgang Kubicki (FDP-Fraktionsvorsitzender)
  • Jörg Bode (FDP // Wirtschaftsminister Niedersachsen) – in der Funktion des Wirtschaftsministers ist Bode für die Aushandlung des neuen GlüStV zuständig

Die Nachfolge-Landesregierung machte den Sonderweg rückgängig, bereits ausgestellte Lizenzen behielten aber ihre Gültigkeit.[19] Zugleich warnte Kubicki vor Schadensersatzansprüchen der Anbieter, durch die Gesetzesrücknahme.[20] Arp warnte, dass die Anbieter trotz einem etwaigen Vergabestopp neuer Lizenzen, einfach weitermachen würden.[21]

Rolle von Wirecard

Wirecard engagierte sich intensiv für liberalere Glücksspielgesetze[22], denn relevante Gewinne erzielte das Unternehmen fast ausschließlich mit Glücksspiel und Pornografie[23]. Eine gemeinsame Auswertung der Wirecard-Mails durch Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR zeigt die Verbindungen von Wirecard zum ehemaligen Hamburger Bürgermeister Ole von Beust und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident a.D., Peter Harry Carstensen.[24]

Carstensen vermittelte Wirecard Kontakte zu folgenden Politikern:

  • Treffen von Carstensen, Wirecard-Finanzvorstand Ley und Volker Bouffier (CDU)
  • Geplantes Treffen von Carstensen, Ley und Günther Oettinger (CDU)
  • Treffen von Carstensen, Ley und Olaf Scholz (SPD)

GlüStV 2021

Mit dem Glückspielstaatsertrag 2021 setzte sich das Modell Schleswig-Holsteins durch. Wolfgang Voß, ehemals Verbandvorsitzender vom Automatenverband Schleswig-Holstein (ash), kommentierte das Ausführungsgesetz zum GlüStV: „Ich bin selber begeistert von dem Gesetz“[25]. Hans-Jörn Arp kenne Voß seit 23 Jahren[26] und er riet Verbandsmitgliedern weiterhin Kontakt zu Politikern auf Landes- und Kommunalebene zu suchen[25]. Die Argumentationslinie für die Marktliberalisierung wird seitens der Suchtforschung kritisiert. Tobias Hayer meint dazu:[27]

„Die Glücksspielanbieter, die Online-Glücksspielanbieter vornehmlich, haben aus dem illegalen Bereich Fakten geschaffen, sie haben Spielanreize gesetzt und argumentieren jetzt damit, okay, wir müssen also raus aus dem illegalen Bereich, erst dann können wir dieses ganze Glücksspielwesen letztendlich in geordnete Bahnen lenken. Und das finde ich ist ein sehr krudes, ein sehr schiefes Argument.“

Mit dem GlüStV treten ab 01. Juli 2021 folgende Neuerungen in Kraft:[28]

  • Lizenzierung von Online-Casinos
  • Einsatz- und Verlustlimits für Online-Casino-Spiele
    • monatliches Einzahlungslimit auf 1.000€ begrenzt
  • Sperrdatei OASIS
  • Werbungseinschränkungen:
    • Einschränkungen der Werbung an Minderjährige
    • keine Irreführung
    • Hinweise auf verantwortungsvolles Spielen
  • Bundesweite Aufsichtsbehörde: Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL)
  • Strafen für illegale Anbieter

Bill No. 55

Nach Inkrafttreten des GlüStV gingen an deutschen Gerichten eine Reihe von Klagen durch Spieler:innen ein, die ihre Verluste vor 2021 von Glücksspielanbietern zurückforderten. Da die Anbieter (viele mit Sitz auf Malta) vor Inkrafttreten des GlüStV 2021 keine Lizenz für Glücksspiel besessen hätten, seien daraus resultierende Gewinne des Unternehmens illegal und dementsprechend an die Spieler:innen zurückzuzahlen, urteilten viele Gerichte. Laut geltendem EU-Recht, sind Unternehmen verpflichtet, die Gerichtsurteile anderer EU-Mitgliedsstaaten durchzusetzen. Als Reaktion auf diese „Chargeback-Klagen“[29] erließ die maltesische Regierung die Bill No. 55[30]. Malta hob damit die Urteilsvollstreckungspflicht speziell für Glücksspielunternehmen auf.

Kurzdarstellung und Geschichte

Heute ist die Gauselmann Gruppe mit 15.000 Mitarbeitern weltweit und einem Geschäftsvolumen über 3 Milliarden Euro der größte deutsche Spielautomatenhersteller. Gleichzeitig betreibt die Unternehmensgruppe die Merkur-Spielotheken und Wettbüros und Annahmestellen für Sportwetten in Italien.[31][32][33][34] 2024 benannte sich die Gauselmann AG in Merkur Group um. [35]

Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen

Das gesamte Geschäftsvolumen 2022 betrug über 3 Milliarden €. Von den ca. 15.000 Mitarbeiten sind rund 7.600 in Deutschland beschäftigt. 194 Trainees und Auszubildende. Der Rest ist (äquivalent zu Vollzeitstellen) fest angestellt. [36]Die Gauselmann-Gruppe besteht aus zahlreichen Unternehmen, die in unterschiedlichen Geschäftsfeldern aktiv sind. Zu diesen zählt der Vertrieb, Produktion und Entwicklung von diversen Automaten, das Geschäft mit Spielhallen und die Aktivitäten mit Gewinnspielen, Sportwetten, Online Gaming und Gewinnspielen. Dem Unternehmen kommt die gesetzliche Regelung zu Gute, dass diese „Spielautomaten mit Gewinnmöglichkeit“ nicht unter die Regelungen des Glückspielstaatsvertrags fallen und somit auch von privaten Anbietern betrieben werden dürfen.[37][38]

Vorstand

Lars Felderhoff (Vorsitzender), Manfred Stoffers (stv. Vorsitzender), Jürgen Stühmeyer (stv. Vorsitzender), Dieter Kuhlmann, Christian Reinhard [39]

Aufsichtsrat

  • Manfred Grünewald - Vorsitzender, ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter
  • Karsten Gauselmann - Hotelier
  • Max Walberer - Unternehmer

[40]

Familienstiftung

Die Gauselmann-Familienstiftung wurde 2016 gegründet und besteht aus Stiftungsbeirat und Stiftungsvorstand. Die Stiftung wurde 2015 in Paul und Karin Gauselmann Stiftung umbenannt und verwaltet stand 2024 17,5 Mio. €. [41]Neben der Gauselmann Gruppe und deren Mitarbeitern werden auch kulturelle und soziale Projekte durch die Stiftung gefördert. [42]

Lobbyarbeit: Struktur und Strategien

Der Firmengründer Paul Gauselmann forderte seit 1990 seine Manager regelmäßig dazu auf Abgeordnete und Parteimitglieder finanziell zu unterstützen.[43]Zugleich setzt sich der Verband der deutschen Automatenindustrie, der seit 30 Jahren von Paul Gauselmann geleitet wird, beharrlich gegen strengere Gesetze zum Spielerschutz zur Wehr.[44] Entsprechende Lobbying- und PR-Kampagnen des Verbandes werden über die Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH koordiniert.[45] Die AWI inseriert regelmäßig in Parteizeitungen und tritt auf zahlreichen Parteiveranstaltungen als Sponsor auf. Darüber hinaus veranstaltete sie alljährlich ein Skatturnier im Bundestag, das sich regen Zulaufs erfreute.(Stand 2011)[46]


Parteispenden durch Gauselmann

Die Gauselmann AG (seit 2024 Merkur Group), sowie der Verband der Deutschen Automatenindustrie dessen langjähriger Vorstandsvorsitzender Paul Gauselmann war[47] und die ihm untergeordnete Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH spenden regelmäßig an die FDP, CDU/CSU und SPD. Seit dem Jahr 2000 spendeten die Gauselmann AG, bzw. Merkur Group und die ihr nahestehenden Lobbyverbände 548.600 an FDP, CDU/CSU und SPD.

Fallbeispiele und Kritik

Trickreiches und intransparentes Parteispenden-System

Im Frühjahr 2011 wurde publik, dass Firmengründer Paul Gauselmann seine Manager seit 1990 regelmäßig dazu aufgefordert hat, ausgewählte Abgeordnete und Parteigliederungen finanziell zu unterstützen.[43] Gauselmann selbst hat die Schecks dann gebündelt und an die Adressaten verschickt. In seinen Begleitschreiben wies der Unternehmer die Empfänger ebenso freundlich wie unmissverständlich darauf hin, wem sie den Geldsegen zu verdanken haben. Durch die Stückelung der Spenden in viele kleine Beträge, tauchen die Spenden in den Rechenschaftsberichten der Parteien nicht auf. Denn finanzielle Zuwendungen müssen erst ab 10.000€ pro Person oder Unternehmen und Jahr veröffentlicht werden.[43]Ziel der Spenden war es, in der Politik für „Verständnis“ der Belange der Spielautomatenbranche zu schaffen. In einem internen Aktenvermerk heißt es:„[… …] um nach der Wahl die SpielV(erordnung) auf den Weg zu bringen, benötigen wir Verständnis in den unterschiedlichen Parteien. Hilfreich dabei ist, wenn wir Politikern helfen, ihren Wahlkampf zu begleichen.“ [48]Nach der Bundestagswahl 2005 wurde die Spielverordnung geändert. Die Zahl der zulässigen Geldspielgeräte pro Spielhalle wurde erhöht und die Mindestdauer pro Spiel von 12 auf 5 Sekunden herab gesetzt.Nach geltendem Recht wären die Zuwendungen nur zu beanstanden, wenn Gauselmann seinen leitenden Angestellten, dass Geld zurück erstattet hätte. Dafür fand die Bielefelder Staatsanwaltschaft bei der Durchsuchung der Firmenbüros jedoch keine Belege.[49][50] Gauselmann äußerte sich zu den Spenden unter anderem wie folgt: "Ich habe das getan, was ein anständiger Bürger tut. Er spendet dann, wenn er gefragt wird und er gibt Wünsche kund, wenn er Wünsche hat. Ich glaube, jeder Unternehmer, jedes Unternehmen, die Verbände, müssen immer Einfluss auf die Politik nehmen. Politiker müssen doch Entscheidungen treffen. Die wissen doch gar nicht, worüber sie reden, wenn sie nicht vorher informiert werden." [51]Für die diese Spendenpraxis nominierte LobbyControl im November 2011 Gauselmann für die Lobbykratie-Medaille.

Verbindungen zur FDP

Die Gauselmann AG trat bei zahlreichen FDP-Veranstaltungen als Sponsor auf. So wurden unter anderem zwei Spenden-Dinner der Bundespartei finanziell unterstützt sowie Treffen der FDP mit Journalisten. Auch bei einem Geburtstagsempfang für den Schatzmeister der FDP und ehemals Vizepräsidenten des Bundestages, Hermann Otto Solms, war Gauselmann finanziell involviert. Pikant ist dabei, dass die Sponsoring-Verträge über die FDP-eigene Agentur “ProLogo Gesellschaft für Veranstaltungsorganisation mbH” eingefädelt wurden, an der Herbert Schlottmann, Vorstandsmitglied der Gauselmann Stiftung und langjähriger Vertrauter Gauselmanns, knapp ein Drittel der Anteile hält.[52] Umstrittene Beteiligung an FDP-Tochter Altmann-Druck
Nach Recherchen des ARD-Magazins Monitor beteiligte sich ein Berater der Gauselmann-Gruppe 2007 auch an der altmann-druck GmbH, einer Tochterfirma der FDP. Dabei investierte er 1,3 Millionen Euro in das Unternehmen. Nach dem Einstieg kaufte die Firma ihre Firmengelände und -gebäude der FDP ab. Nach Monitor-Einschätzung legen Unterlagen aus dem Handelsregister und dem Grundbuch nahe, dass der Kaufpreis mit einer Million Euro anscheinend etwa doppelt so hoch war, als das Gelände und die Gebäude wert waren. Diese Geschäfte legen den Verdacht auf eine verdeckte Parteispende an die FDP nahe. Die Gauselmann AG hat inzwischen eingeräumt, dass das Geld von einem Tochterunternehmen der Gauselmann-Gruppe stammt. Nach ihren Angaben habe das Tochterunternehmen 1,3 Mio. Euro investiert[53][54] Am 26. Februar 2013 verkündigte der FDP-Schatzmeister Otto Fricke, dass die FDP und die Gauselmann AG ihre gesellschaftlichen Verbindungen im Beteiligungsvermögen der Partei gelöst haben. Die FDP-Veranstaltungsagentur ProLogo sei wieder zu 100% im Besitz der Liberalen, während die FDP-Tochter altmann-druck vollständig in den Besitz der Gauselmann AG übergehe.[55] Über Einzelheiten des Deals wurde zunächst Stillschweigen vereinbart. Einem Bereicht der taz zur Folge brachte der Deal der FDP eine sechsstellige Summe ein. [56] Geschäftsführerin bei altmann-druck wird Sabine Kibath (FDP) die ehemalige Schatzmeisterin eines Berliner Ortsverbandes der FDP.[57]Am 12. März reagierte die FDP auf eine Anfrage von LobbyControl und veröffentlichte Details zum Deal.[58] Danach hat die FDP 696.000€ für den Rückkauf der ProLogo Anteile aufgebracht. Des weiteren zahlte die Gauselmann AG für die verbleibenden 60% an altmann-druck 1.560.000€ an die Liberalen. Das Geschäft brachte zusammengenommen also 864.000 Euro für die FDP. Die Rückkauf-Optionen sind durch den Deal aufgelöst worden. Altmann-druck bleibt, solange sie im Wettbewerb besteht, vorrangiger Druck- und Logistik-Partner der FDP Bundespartei. Ein Rahmenvertrag zwischen der FDP und der altmann-druck ist für die Wahlkampfabwicklung beabsichtigt.

Übersicht über Investitionen der Gauselmann-Gruppe in FDP-Tochterfirmen

Sachverhalt Datum Gesamtwert Rückverkauf/ Rückverkauf-Optionen
Anteilskauf ProLogo (20%) von LIBERAL Vermögensverwaltungs- Gesellschaft mbH 2004 450.000 € Seit Januar 2013 ist die FDP-Veranstaltungsagentur Pro-Logo wieder im alleinigen Besitz der FDP. Sie zahlte dafür 696.000 Euro an Gauselmann.
Anteilskauf ProLogo (9%) von LIBERAL Vermögensverwaltungs- Gesellschaft mbH 2007 202.500 €
Anteilskauf altmann-druck GmbH 2007 700.000 € Ja, 600.000 €; Die Annahmeerklärung der Rückkaufoption, die zum Rückkauf durch die FDP führt, darf nur im Zeitraum vom 1.09.2009 bis zum 30.09.2012 bei der FDP eingehen. Laut FDP wird über eine Verlängerung der Option für 3 Jahre nachgedacht
Kapitalerhöhung altmann-druck GmbH 2007 600.000 €; davon 8.000€ Stammeinlage. 592.000 € werden in die Kapitalrücklage der Gesellschaft eingestellt. Ja, 600.000 € (Berechnung nach Stuttgarter Verfahren); Die Annahmeerklärung der Rückkaufoption, die zum Rückkauf führt, darf erstmals nach einem Ablauf von 10 Jahren, also ab 1.Juni 2017, bei der FDP eingehen

Übernahme der altmann-druck GmbH durch Gauselmann

Ende 2012 1,56 Mio. € Die Rückkaufoptionen wurden damit aufgelöst.
Gesamtsumme 3.512.500 € 696.000 €

Quellen:[59]Zu diesen von der Gauselmann AG eingeräumten Zahlungen kommt mindestens noch ein Darlehen des Gauselmann-Treuhänders Herr Schlottmann über 500.000 € an die altmann-druck GmbH im September 2007. Die Gauselmann AG und die FDP versuchen, diese Investitionen als normale wirtschaftliche, also renditeorientierte Investitionen darzustellen - ohne politischen Hintergrund. Aber die bisherigen Renditen für Gauselmann sind sehr niedrig und stellen diese Version in Frage:

  • Bisherige Rendite [Merkur.com AG#Familienstiftung ProLogo]: durchschnittlich 2,67 % jährlich. (Stand: Sept 2012)
  • Bisherige Rendite altmann-druck: bislang haben gar keine Ausschüttungen stattgefunden. (Stand: Sept 2012)
  • Für das Darlehen wurden 3,5% Zinsen pro Jahr vereinbart.

Weiterführende Informationen

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/https://bsky.app/profile/lobbycontrol.bsky.socialhttps://www.facebook.com/lobbycontrolhttps://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise

  1. AUS DER GAUSELMANN AG WIRD DIE MERKUR.COM, merkur.group vom 01.09.2023, abgerufen am 29.10.204
  2. Aus der Gauselmann AG wird die Merkur.com AG , merkur.group vom 01.09.2023, abgerufen am 22.01.2025
  3. Gauselmann AG – Kandidat für die Lobbykratie-Medaille, lobbycontrol.de, abgerufen am 11.04.2017
  4. Gauselmann Website: Geschäftsbereiche www.gauselmann.com, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  5. Glücksspiel: Allgemeine Hintergrundinformationen, in: Meyer; Bachmann: Spielsucht - Ursachen, Therapie und Prävention von glücksspielbezogenem Suchtverhalten. 2018, S. 20-24.
  6. Änderungen der SpielV 06, Synopse, §13 Punkt 1
  7. Sonderspiele: Seit 50 Jahren fester Bestandteil aller Geräte, Automatenmarkt, Juli 2018. S. 82f.
  8. Punktetrick bei Spielautomaten soll verboten werden, Welt, vom 23.06.2014, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  9. Gauselmann räumt Zahlungen an die FDP ein, LobbyControl vom 24.09.2012, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  10. BVerfG: Urteil – 1 BvR 1054/01, vom 28.03.2006
  11. Das Glücksspiel und die Politik, Tagesschau vom 22.10.2015, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  12. Schleswig-Holstein träumt vom Las Vegas zwischen den Meeren, Spiegel vom 09.06.2010, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  13. Die schwarze Kanzlei, www.nd-aktuell.de, vom 15.07.2013, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  14. Drucksache 18/884. Kleine Landtagsanfrage, 17.06.2013. Abschn. II. 1.
  15. Das Ringen um einen Rechtsrahmen für die Spielebranche, Deutschlandfunk vom 24.04.2021, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  16. CDU-Politiker ließ sich Reise zu Glücksspiel-Konferenz nach Malta bezahlen, Spiegel vom 11.12.2010, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  17. Spitzenpolitiker ließen sich zu Glücksspiel-Tagung in ein Luxushotel auf Sylt einladen, Spiegel vom 02.04.2011, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  18. Kritik an Glücksspiel-Sause auf Sylt, taz vom 05.04.2011, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  19. EU-Urteil bestätigt Sonderweg Schleswig-Holsteins beim Glücksspiel, Heise vom 12.06.2014, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  20. Schleswig-Holstein arbeitet an Stopp des Glücksspiel-Alleingangs, Der Westen, vom 24.08.2012, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  21. Schleswig-Holstein: Wegbereiter des Online-Glücksspiels Hans-Jörn Arp zieht sich aus der Politik zurück, Casino Online vom 18.01.2021, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  22. Wirecards versteckte Glücksspiel-Interessen, Süddeutsche, vom 29.01.2021, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  23. Fragwürdige Geschäfte: Geheimnotizen zeigen, dass Wirecard fast nur mit Porno, Glücksspiel und Diätpillen sein Geld verdient hat, Business Insider vom 11.01.2021, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  24. Nord-Politiker lobbyierten für Wirecard, www.ndr.de, vom 28.01.2021, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  25. 25,0 25,1 Gute Rahmenbedingungen in Schleswig-Holstein – Kampf gegen das illegale Spiel muss intensiviert werden, Automatenmarkt vom 23.11.2022, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  26. Staffelstab-Übergabe im nördlichsten Bundesland, Automatenmarkt vom 20.11.2024, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  27. Das Ringen um einen Rechtsrahmen für die Spielebranche, Deutschlandfunk vom 24.04.2021, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  28. Glücksspiel online: Geld zurück!, Deutsche Anwaltsauskunft vom 26.09.2023, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  29. Drs 21/651 Kleine Anfrage und Antwort des Senats, Bremische Bürgerschaft vom 02.07.2024, Seite 6
  30. Die Wettanbieter haben sich wohl verzockt, Süddeutsche vom 07.07.2024, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
  31. Gauselmann Website: Geschäftsbereiche www.gauselmann.com, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  32. Gauselmann Website: Historie www.gauselmann.de, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  33. Gauselmann Website: Zahlen und Fakten www.gauselmann.com, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  34. Gauselmann Website: Spielothek Säule www.gauselmann.com, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  35. Gauselmann becomes Merkur, merkur.group, abgerufen am 29.10.2024
  36. Business figures, merkur.group, abgerufen am 29.10.2024
  37. Gauselmann Website: Zahlen und Fakten www.gauselmann.com, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  38. Gauselmann Website:Geschäftsbereiche www.gauselmann.com, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  39. Corporate Management merkur.group, zuletzt abgerufen am 29.10.2024
  40. Gauselmann Website: Managementzuletzt abgerufen am 11.04.2017
  41. Paul and Karin Gauselmann Foundation Merkur.group, zuletzt abgerufen am 30.10.2024
  42. Gauselmann Website: Familienstiftungzuletzt abgerufen am 11.04.2017
  43. 43,0 43,1 43,2 „Dubiose Parteispenden aus Glücksspielkonzern“ www.sueddeutsche.de, vom 18.02.2011, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  44. Siehe die VDAI-Webseite
  45. Siehe die AWI-Webseite
  46. AWI: 8. Parlamentarisches Skatturnier, AWI-Webseite vom 3.12.2010, zuletzt abgerufen am 10.11.2011
  47. Siehe die Paul Gauselmann wird Ehrenpräsident des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie merkur.group, zuletzt abgerufen am 30.10.2024
  48. Kontraste „Boom bei Spielhallen - Die Parteispenden der der Lobbyisten“ www.rbb-online.de, vom 24.02.2011, zuletzt abgerufen am 28.10.2011
  49. Verordnung über Spielgeräte und andere Spiele mit Gewinnmöglichkeit www.gesetze-im-internet.de, PDF zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  50. LobbyPlanet Berlin, Neuauflage 2015, von LobbyControl
  51. plusminus - "Rückschau: Fehlende Kontrolle bei Spielhallen" www.daserste.de, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  52. Liberale Leibwächter für den König der Automaten, Süddeutsche Zeitung vom 10.3.2011, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  53. Gauselmann zu Parteispenden: Wir haben nichts zu verbergen, Pressemitteilung der Gauselmann AG vom 24.9.2012, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  54. Verdacht auf verdeckte Parteispende über FDP-Unternehmen, Monitor-Pressemeldung vom 9.9.2012, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  55. FRICKE zu Berichten über neue Spieleverordnung, Pressemitteilungen der FDP vom 26.Februar 2013, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  56. Bundes-FDP reich wie nie www.taz.de, vom 05.März 2013, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  57. Politik und Spielautomaten-Industrie , www.taz.de vom 11.März 2013, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  58. FDP - Parteifinanzen - Wir stehen weiter zur größtmöglichen Transparenz, Antworten der FDP an LobbyControl vom 12. März 2013, zuletzt abgerufen am 11.04.2017
  59. Stellungnahme der Gauselmann AG vom 24. September 2012 und von der Firma zur Verfügung gestellte Vertragsunterlagen; sowie Bericht über die Erstellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2008 der altmann-druck GmbH, Berlin (für das Darlehen). Für den Rückkauf im Dezember 2012 siehe FDP - Parteifinanzen - Wir stehen weiter zur größtmöglichen Transparenz, Antworten der FDP an LobbyControl vom 12. März 2013, zuletzt abgerufen am 11.04.2017

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